Aslema!
Mit seinem Rezept für tunesische Ojja hat Alex neulich schon den Weg gewiesen: Unser nächster Roadtrip führt uns nach Tunesien! Dieses Mal soll es ein Roadtrip durch den Norden Tunesiens werden, mit Schwerpunkt auf geschichtsträchtige Stätten einerseits und schönen Stränden andererseits. Den Süden mit der Wüste, seinen Oasen und natürlich mit einem Hauch von Star Wars stellen wir dir ein anderes Mal vor.
Alex hat zwei Jahre lang in Tunesien gewohnt und in dieser Zeit so ziemlich jedes Wochenende dafür genutzt, das Land zu erkunden – und sich gut zu amüsieren! Dabei hat er das Land kennen und lieben gelernt und erzählt noch immer oft von den schönen Ecken, die er dort besucht hat. Man könnte meinen, dass dadurch die Planung dieses Roadtrips schneller ging, weil weniger eigene Recherche nötig ist. Tjaaa, nicht ganz. Denn bei jedem Ort hat Alex mir dann erst einmal ausführlich erzählt, was er wo mit wem gegessen hat…
Im Endeffekt dabei herausgekommen ist dann jetzt dieser Roadtrip durch den Norden Tunesiens, der zu beeindruckenden römischen Stätten wie Karthago und dem Amphitheater El Djem führt sowie zu einer der wichtigsten Moscheen des Islam, der Großen Moschee von Kairouan. Gleichzeitig bleibt auch genug Zeit, um sich an den verschiedenen Stränden Tunesiens zu erholen und im Mittelmeer zu schwimmen. Wir haben eine Reise von 10 Tagen erstellt, damit du ein paar Tage in Tabarka am Strand entspannen kannst. Alternativ kannst du hier auch nur eine Nacht verbringen, wenn du nur eine Woche Zeit hast.
Wir möchten noch hinzufügen, dass Tunesien insgesamt ein sicheres Reiseland ist. Dennoch können immer wieder Sicherheitsprobleme aufkommen, auch wenn diese nur selten Touristen betreffen. Nur um sicher zu gehen würden wir dennoch empfehlen, dass du dich über die dortige Sicherheitslage informierst, bevor du auf eigene Faust einen Roadtrip in Tunesien machst.
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Dauer: 9 Tage plus An- und Heimreise, also 10 Nächte
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Start: Tunis
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Ende: Tunis
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Distanz insgesamt: 960 km = 597 mi
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Themen: Strand, historische Stätten
Die Strecke bei Google Maps ansehen.
Tatsächlich findet Alex den Strand von Tabarca zwar sehr schön und er hat mir auch schon oft davon erzählt, allerdings findet er den Strand von Ghar al Milh noch etwas malerischer. Dort soll es nur schwieriger sein, eine gute Unterkunft zu finden. Zudem wäre es mir wichtig, ein paar Nächte am gleichen Ort zu verbringen, da ein zehntägiger Roadtrip sonst zu anstrengend wird. Daher habe ich Ghar al Milh in meiner Planung nun ausgelassen. Wer möchte, kann den Ort sowie einen Stopp in der Stadt Bizerta zwischen Tabarka und Ghar al Milh aber natürlich noch einbauen.
Mittwoch: Anreise nach Tunis
Je nach Ankunftszeit kannst du schon einmal einen kleinen Spaziergang die Avenue Bourguiba entlang machen und so einen ersten Eindruck von Tunis’ belebter Hauptstraße und ihren französischen Jugendstilhäusern erhalten. Dort kannst du auch in das oberste Stockwerk des El hana International Hotels fahren und die schöne Aussicht auf die Stadt vom dortigen Café genießen.
Donnerstag: Start der Rundreise mit der Fahrt von Tunis nach Kelibia (136 km = 85 mi, inklusive Abstecher nach Cap Bon)
Und los geht’s! Morgens kannst du den Mietwagen abholen und dann direkt losfahren. Ziel ist das Fischerdorf Kelibia, in welchem es neben einigen Ferienunterkünften vor allem auch einen schönen Strand und eine beeindruckende Festung gibt.
Anstatt den kürzesten Weg von Tunis aus zu nehmen, empfehlen wir eher, ein wenig die Halbinsel Cap Bon zu erkunden. Diese wird auch der Obstgarten Tunesiens genannt und zeichnet sich durch ihren fruchtbaren Boden für Weinberge und Obstbäume aus, zudem gibt es zahlreiche einsame Strände fernab des Massentourismus.
Freitag: Fahrt von Kelibia nach Sousse (107 km = 107 mi)
Am nächsten Tag geht es weiter der Küste entlang gen Süden, unterwegs kannst du an der Korba Lagune auch Flamingos sehen. Auf dem Weg nach Sousse bietet sich ein Stopp entweder in Nabeul oder in Hammamet an, wobei wir eher Hammamet empfehlen würden.
Dort sollte man allerdings unbedingt die künstliche Medina im Touristenviertel mit den großen Hotels vermeiden und sich stattdessen die echte Medina im Stadtzentrum ansehen. Direkt am Eingang zur Medina vom Meer aus findest du auch ein schönes Café, in dem du schon einmal zwei tunesische Klassiker kosten kannst: Tee mit Pinienkernen und Erdbeeren mit Eis.
Samstag: Sousse
Für Sousse steht ein ganzer Tag zur Verfügung, sodass du es ein wenig ruhiger angehen lassen kannst. Hier lohnen sich vor allem ein Spaziergang am Strand entlang sowie durch die Medina. Falls du schon Souvenirs kaufen möchtest und nicht auf dem Markt um Preise feilschen möchtest, so kannst du im Soula Center am Eingang der Medina zu fixen Preisen einkaufen.
Ansonsten lass am besten die ersten Straßen der Medina direkt hinter dir, da diese sehr touristisch sind, und schlendere dann durch den Rest der Altstadt. Dort findest du auch den Gemüse- und Fischmarkt sowie kleine Geschäfte für Gewürze und ähnliches.
Angeblich lohnen sich auch ein Besuch der Katakomben und die Aussicht vom Wachturm Ribat, dies hat Alex jedoch selbst nicht besichtigt. Natürlich kannst du auch noch etwas am Strand entspannen, bevor es am nächsten Tag ins Landesinnere weiter geht.
Sonntag: Fahrt von Sousse nach Kairouan (168 km = 104 mi, inklusive Abstecher nach Monastir und El Djem)
Es steht ein Tag mit zwei Stopps an, bevor du danach in Kairouan ankommst.
Zunächst fährst du nach Monastir, welches nur etwa 25 Minuten mit dem Auto von Sousse entfernt ist. Dieser besonders aufgrund seiner tollen Strände bei Touristen beliebte Ort bietet sich für ein zweites Frühstück in einem der vielen Cafés am Meer an. Auch hier empfehlen wir allerdings, durch die Gassen der Medina zu schlendern, das Bourguiba-Mausoleum und den Ribat zu besichtigen. In dieser angeblich größten und ältesten Festungsanlage Nordafrikas kannst du ein wenig Ruhe abseits des Trubels am Strand geniessen. Hier wurden übrigens auch einige bekannte Szenen aus dem Film Das Leben des Brian gedreht; genauere Informationen dazu findest du im (deutschsprachigen) filmtourismus.de.
Weiter geht es mit einem kleinen Abstecher gen Süden nach El Djem. Das drittgrößte Amphitheater des Römischen Reiches ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und man kann es deutlich entspannter besichtigen als das Colosseum in Rom. Danach geht es dann weiter nach Kairouan.
Montag: Fahrt von Kairouan nach Tabarka (257 km = 160 mi)
In Kairouan muss man sich auf jeden Fall die Große Moschee ansehen, eine der wichtigsten Pilgerstätten des Islam. Angeblich können sieben Pilgerreisen dorthin sogar den Haddsch nach Mekka ersetzen. Die Moschee beeindruckt vor allem durch ihre Größe und ihren riesigen Innenhof sowie durch ihre Architektur.
Am besten isst du in Kairouan noch zu Mittag, bevor du nach Tabarka fährst, Alex empfiehlt zum Beispiel das Restaurant El Brija in der Stadtmauer neben der Moschee. Wenn du möchtest, dann kannst du unterwegs einen Halt in Dougga machen und noch eine weitere wichtige römische Ausgrabungsstätte besichtigen. Falls es dir zu viel ist, zwei Tage am Stück Steine anzusehen, dann kannst du die Strecke aber auch einfach in einem durchfahren und dafür früher in Tabarka ankommen. Wenn du Dougga besichtigen möchtest, dann raten wir allerdings, dich vorher über die Sicherheitslage dort zu informieren, da es hier auch Probleme geben kann.
Dienstag: Tabarka
Nun ist Entspannung am Strand angesagt. Du kannst durch die Stadt und die Marina entlang schlendern, dich gemütlich in ein Café setzen oder den Strand und das Meer genießen.
Mittwoch: Tabarka
Übrigens ist die Gegend bei Tabarka auch dafür bekannt, dass man hier sehr gut tauchen und schnorcheln kann.
Donnerstag: Fahrt von Tabarka nach Tunis (228 km = 141 mi, inklusive Abstecher nach Sidi Bou Saïd und Carthage)
Der letzte Tag mit Autofahrt steht an und führt über Carthage und Sidi Bou Saïd nach Tunis. Da das Programm also recht straff ist und du abends noch den Mietwagen zurückgeben und in deine Unterkunft kommen musst, solltest du morgens also nicht zu spät losfahren, dann bist du tagsüber entspannter.
In Carthage, dem berühmten Karthago, gibt es verschiedene Ruinen zu besichtigen. Alex haben vor allem die Thermen gefallen, sowie der Hafen und das Museum. Auf jeden Fall hat er mir schon mehrfach von Carthage vorgeschwärmt, dass es sehr beeindruckend sein soll.
Danach kannst du noch das malerische Dorf Sidi Bou Saïd besuchen, welches direkt neben Carthage liegt. Allerdings ist das Dorf inzwischen so bekannt geworden, dass es leider ziemlich überrannt ist von Touristen. Dennoch ist es einen Abstecher wert. Alex empfiehlt, den Ennejma Ezzahra Palast mit seiner beeindruckenden Architektur und Dekoration zu besichtigen.
Freitag: Tunis
In Tunis sind sowohl die Altstadt, also die Medina, als auch die Neustadt sehenswert.
Die Medina ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und beherbergt verschiedene Souks. Am besten erkundet man sie, indem man sich einfach durch die Gassen treiben lässt.
Falls du dies noch nicht am Tag deiner Anreise gemacht hast, dann solltest du deine Tour durch die Neustadt in der Avenue Bourguiba beginnen.
Wenn du noch Zeit hast, dann bietet sich auch noch ein Besuch im Bardo-Museum an. Dort findet sich die größte Sammlung an Mosaiken der Welt sowie zahlreiche römische und punische Artefakte.
Samstag: Heimreise von Tunis aus
Wusstest du, dass Karthago im heutigen Tunesien liegt? Und welcher der zahlreichen Strände hat dir im Endeffekt am besten gefallen?